OSTFILDERN: 50 Jahre GARP - "Die Weiterbildung hat sich gelohnt"
Seit drei Jahren hat Nikos Tsiegelidis seinen Meisterbrief in der Tasche und ist seither als Meister und Montageleiter bei der Firma Blessing Spannzeuge in Ostfildern tätig. Mit der Firma, in der er als 16-jähriger Schüler einst ein Schnupperpraktikum und danach auch die Ausbildung zum Industriemechaniker absolvierte, fühlt sich der heute 33-Jährige eng verbunden. Neben der interessanten und vielfältigen Arbeit schätzt er vor allem auch das familiäre Betriebsklima. In Sachen Aus- und Weiterbildung spielte in seinem Berufsleben GARP eine besondere Rolle.
Nach dem Abschluss der Realschule hatte Tsiegelidis im Rahmen des Berufsvorbereitungsjahres die Möglichkeit, in den betrieblichen Alltag bei Blessing einzutauchen. Das Praktikum hat den Jugendlichen damals auch dazu bewogen, dort eine Ausbildung zum Industriemechaniker anzutreten. Das erste Lehrjahr absolvierte Tsiegelidis bei GARP in Ruit. In der Metall-Grundausbildung bei GARP feilte er zunächst emsig am U-Stahl, um sich später dann an den Bau einer Dampfmaschine zu machen. In diesem „legendären Projekt“, erzählt er, lerne man alle möglichen Arbeitsvorgänge, die mit Metall zu tun haben: Feilen, Sägen, Fräsen, Drehen, Schweißen und Löten. Mit den Grundkenntnissen der Metallbearbeitung vertraut, ging es im zweiten Lehrjahr zurück in den Betrieb. „Dort wurde ich gleich intensiv in die Produktion mit einbezogen. Das war eine sehr gute Ausbildung, weil den Azubis in der Produktion schon Verantwortung übertragen wurde“, erzählt er rückblickend. „Das ist das Gute bei der Ausbildung in Kleinbetrieben: Man leistet gleich richtige Arbeit und wird von den Kollegen fachlich betreut.“ Nach der Ausbildung nahm Tsiegelidis seine Arbeit als Rundschleifer bei der Firma Blessing auf.
2014 fasste er den Entschluss, in Abendkursen die Weiterbildung zum Meister in Geräte- und Feinwerktechnik Metall anzugehen. „Das waren zwei Höllenjahre – aber es hat sich gelohnt!“, bringt Nikos Tsiegelidis diese Zeit auf den Punkt. Drei Abende pro Woche ging es nach der Arbeit zu GARP, auch jeder zweite Samstag im Monat ging für die Weiterbildung drauf. Da ist mit Freizeit nicht mehr viel drin, auch das Familienleben erfährt manche Einschränkung...
Dennoch überwiegt bei ihm die gute Erinnerung an diese harte Zeit: „Die Ausbildung war echt super. Die Referenten und Ausbilder waren alles erfahrene Leute aus der Praxis, keine Theoretiker“, berichtet er. Interessante Betriebsbesichtigungen wie bei AMG oder der EnBW rundeten den Kurs ab, auch neue Freundschaften entstanden.
Mit dem Meisterbrief in der Tasche stieg der frischgebackene Meister bei Blessing zum Montageleiter auf. „Eine sehr interessante Tätigkeit“, beschreibt er seine heutige Aufgabe. „Unsere Produkte sind so vielfältig dass man immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt wird. Langweilig wird es dabei nie.“