PLOCHINGEN: Die Seminarreihe „F4DIA“ am GARP-Bildungszentrum ermutigt insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen dazu, die Vorteile der Digitalisierung stärker als bisher zu nutzen. Kürzlich erhielten die 14 Teilnehmer der zweiten Seminarreihe ihre IHK-Zertifikate „Multiplikator für die digitalisierte Arbeitswelt“.

„Alles hängt davon ab, ob man die Menschen mitnimmt oder nicht.“ Das sagt Claus Jacoby. Er arbeitet seit 25 Jahren beim Zinkdruckgießer Föhl. Dort begleitet er die Digitalisierung. Jacoby ist einer der 14 Teilnehmer der zweiten Seminarreihe mit dem Titel „F4DIA – Fit für die digitalisierte Arbeitswelt“ am GARP-Bildungszentrum in Plochingen, die kürzlich zu Ende ging. „Oft wird der Fokus zu sehr auf die Technik gelegt“, findet er.

Die Computertechnik lässt inzwischen kaum noch Wünsche offen. Es geht in vielen Unternehmen eher darum, die Kollegen und Chefs von den Vorteilen neuer Systeme zu überzeugen. Diese Aufgabe sollen die Absolventen der Seminarreihe „F4DIA“ übernehmen. Sie sollen als Multiplikatoren in ihren jeweiligen Unternehmen die Digitalisierung vorantreiben.

Wie die Vorteile der Digitalisierung aussehen können, das zeigten die zahlreichen Projekte, die im Zuge des jüngsten Seminars umgesetzt wurden. So wurde die Entwicklung eines Wizards zur Inbetriebnahme von Odorsteuerungen verwirklicht, Stop Motion beim Vertriebs-Außendienst eingeführt oder die Entwicklung und Implementierung der virtuellen Serviceplattform Gleason Connect Cloud für Maschinenbetreiber vorangetrieben. Darüber hinaus wurden die Konzeptionierung und die Einführung einer kompletten Prozessdigitalisierung in der Produktion anhand eines dreistufigen agilen Modells umgesetzt.

„Inzwischen ist das Projekt preisgekrönt“, freut sich die GARP-Projektleiterin Evelyn Philipp. Nachdem das Seminar vergangenes Jahr den Demografie-Excellence-Award in der Kategorie „Wissen und Lernen“ gewann, wurde Plochingen dank des Seminars kürzlich der Allianz „100 Orte für Industrie 4.0“ in Baden-Württemberg hinzugefügt.

Wichtig ist es der Seminarleiterin Philipp hervorzuheben, dass es bei der Digitalisierung nicht um einen Abbau von Arbeitsplätzen geht. „Das ist eine große Sorge vieler Beschäftigter“, weiß sie. Doch gerade die Digitalisierung mache Unternehmen und damit auch die Arbeitsplätze in den Unternehmen zukunftsfähig.

Das hat auch das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau erkannt. Es fördert die Seminarreihe. Als Projektpartner beteiligen sich die Pädagogische Hochschule Ludwigsburg, der Verein zur Förderung der Berufsbildung, das Unternehmen Trumpf und die Staatsgalerie Stuttgart.

Ein dritter Lehrgang ist im kommenden Herbst geplant. Ein Seminar umfasst fünf jeweils zweitätige Module. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, es wird eine Schutzgebühr erhoben. Anmeldungen nimmt die Projektleiterin Evelyn Philipp, Telefonnummer 07153/8305-55, E-Mail: philipp@garp.de entgegen. Weitere Informationen auch im Internet auf www.f4dia.de.